Mittwoch, 24. März 2010

Kühkopf, die Zweite

Heute war doch wirklich herrliches Wetter. Heute Morgen hatte ich noch ein Notebook für die Grafikbearbeitung einzurichten, mein Zeug aber schon im Packsack im Auto. So konnte ich heute Mittag dann direkt zu unserem Bootshaus durchstarten und mein Kajak auf den Dachgepäckträger schnallen. Dann fuhr ich noch einmal nach Guntersblum. Heute, bei angenehmen Wetter und mit dem schnelleren Kajak, wollte ich den Kühkopf doch mal genießen.
Als ich an der Bootsrampe ankam, landete gerade ein Paddler an. Der Mann war dann sogar so nett und half mir beim Abladen meines Bootes. Dann meinte er, dass es rheinauf unangenehm windig wäre und ich lieber rheinab in den Kühkopf einpaddeln solle, aber dies war eh mein Plan. Auf dem Erfelder Altrhein ist es wesentlich einfacher gegen die Strömung zu paddeln, wie draußen auf dem Rhein. Lediglich auf dem letzten Stück im Mündungsbereich hat man sich da dann in die Riemen zu legen. Gesagt, getan. Ein Stück den Rhein hinab, dann rechts in die breite Mündung hinein. So windig fand ich es gar nicht, auch wenn sich in diesem Bereich kleine Wellen kräuselten. Weiter drinnen hatte ich dann aber schönes ruhiges Wasser. Hier begegnete ich vielen Ruderern, die wohl gerade ihre Trainingszeit hatten. Ist schon immer lustig. Die kommen einem mit dem Rücken voraus entgegen und man sieht sich immer erst dann, wenn ich mich zu ihnen herumdrehe. Platz haben wir aber alle. Die ersten Angler hatten auch schon ihre Schnüre ausgelegt. Zum Glück glitzerten diese im Gegenlicht der Sonne, denn ab und zu legen die Jungs echt weit raus. Hat man aber erst einmal die Hälfte gepackt, dann wird es langsam richtig ruhig. Einige anscheinend im Sturm abgeknickte Bäume strecken ihre Äste bis tief ins Wasser und müssen umrundet werden, was dem Altrheinarm einen etwas verwilderten Touch verleiht. Irgendwann merkt man dann die Zunahme der Gegenströmung. Ein ruhiger und konstanter Paddelschlag reicht aber noch bis zur letzten Linkskurve, nach der man die kurze und enge Mündung des Kühkopfes erreicht. Hier drückt das Wasser vom Hauptstrom hinein und die Steueranlage am Kajak ist eine angenehme Hilfe, um das Boot auf Kurs zu halten. Wenige Meter nur muss man hier gegen die Strömung ankämpfen, dabei aber alles geben, um sich wie in Zeitlupe zurück in den Rhein zu schieben. Dann wird es plötzlich ganz leicht. Die letzten Kilometer zurück nach Guntersblum lassen sich stromab fast spurten, wenn einem nicht so langsam die Nackenmuskulatur zu schmerzen beginnt. Wären noch Vereinskollegen dabei gewesen, dann hätten wir bestimmt beim TSV Pfungstadt eine Pause eingelegt und wären frisch gestärkt und ausgeruht an die zweite Etappe gegangen. Alleine unterwegs reizt mich da halt immer viel mehr das Durchbeißen. War aber auch ganz gut so, denn bis ich geladen hatte und mich auf den Heimweg machen konnte, dämmerte es schon.


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