Montag, 18. Mai 2009

Der Walisische Cistercian Way

Ich habe den Cistercian Way ja schon einmal in meinem Blog erwähnt. Beworben wird er als ein Weg ins historische Herz von Wales. Vorbei an den großen Abteien des Zisterzienserordens und den kleinen Kirchen der walisischen Hills, über die spektakuläre Pembrokeshire Coast, findet man steinzeitliche Hügelgräber, mitelalterliche Schlösser, Schaaffarmen, pittoreske Gärten und das industrielle Erbe des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts. Mit einer Länge von etwa 1046 Kilometern ist der Cistercian Way der längste Wanderweg Großbritanniens.


Offiziell Start und Ziel des Langstreckenweges ist Llantarnam. Da es sich aber um einen Rundweg handelt, ist der Ein- und Ausstieg aber auch in jeder anderen Örtlichkeit möglich.

Auf den Spuren der Zisterzienser durch Wales
The Cistercian Way folgt der Geschichte des Zisterzienserordens in Wales. 1998, zum 900-jährigen Jubiläum der Gründung des Zisterzienserordens, wurde das ehrgeizige Projekt ins Leben gerufen, welches die Abteien der Zisterzienser und ihre religiösen Stätten in Wales durch einen Wanderweg zu verbinden beabsichtigte.

Die Zisterzienser waren für die walisische Geschichte von großer Bedeutung. Ihr Glaube an wirtschaftliche Unabhängigkeit, verbunden mit Fleiß und harter Arbeit, machten sie zu erfolgreichen Bauern, die einen Großteil des Landes bewirtschafteten. Sie bauten Wege und Brücken, führten die Schafzucht ein und entwickelten die Wollweberei. Ihre Abteien gewährten den Walisern Zuflucht, und Dichter und Chronisten genossen ihre Gastfreundschaft.
Die Ordensbrüder waren es, die sich an den Papst mit einer Eingabe für die walisische Unabhängigkeit wandten. Sie unterstützten damit, leider erfolglos, die Bestrebungen der Könige Llywelyn ab Iorwerth und Llywelyn Gruffudd sowie des Nationalhelden Owain Glyndwr. 1536 wurden alle Klöster durch Heinrich VIII. aufgelöst.
Von den 15 ehemaligen Zisterzienserabteien sind noch viele eindrucksvolle Relikte wie Tintern Abbey oder Llanthony Priory zu bestaunen. Sie zählen zu den schönsten Sehenswürdigkeiten im Land. Der jetzt geschaffene Weg, der mittelalterliche Pilgerrouten benutzt, trifft teils auf andere Langstreckenwanderwege, wie den Offa’s Dyke Path oder den Landsker Borderland Trail.
Heute leben wieder Zisterzienser in Wales, in einem Kloster auf der kleinen Insel Caldey Island, im Süden des Landes. Die 13 Mönche stellen neben köstlichem Shortbread und Schokolade auch weltbekannte Seife und Parfüm her.

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