Mittwoch, 4. März 2009

Raus in die Natur

Letztes Wochenende musste ich endlich mal wieder raus. Eigentlich war ja schönes Wetter vorhergesagt, aber Samstag hat es bei uns dann überhaupt nicht danach ausgesehen. Aber egal. Ich wollte endlich das Tarp ausprobieren, das ich jemandem aus dem Forum der outdoorseiten.net abgekauft hatte. Man möchte ja vorher schon wissen, wie man es später im richtigen Einsatz aufzubauen hat. Also ließ ich mich von dem trüben Himmel nicht abschrecken, packte meinen Golite Rucksack, schlüpfte in die Radklamotten und holte mein Mountainbike aus dem Keller. Es ging über den Rhein und in der Maulbeeraue entlang des Altrheinarms hin zum Steiner Wald und den Überresten der Burg Stein, die auf den Fundamenten eines spätrömischen Burgus erbaut wurde. Da ich absichtlich nicht den einfachen Weg über den Rheindamm gewählt hatte, sondern über die unebenen und teils matschigen Feldwege entlang des Altrheinarms fuhr, spürte ich schon meine Beine und vor allem das Gesäß. Auch eine Pause auf einer Parkbank an der Burg brachte da nicht viel Linderung. Manchmal wäre halt ein Fully doch einem Hardtail mit Federgabel vorzuziehen. Auf dem Rückweg, entlang der anderen Altrheinseite, wurde mein Bike ständig so geschüttelt, dass ich bald nicht mehr sitzen konnte. Da half auch keine gepolsterte Radhose und kein Gelsattel mehr. Ich war froh, als ich endlich an meinem auserkorenen Platz angekommen war und absteigen durfte. Ich hatte meine Trekkingstöcke eingepackt, um das Wechsel Tarp der Travel Line aufzubauen. Das Tarp wiegt mit 4 x 3 m Grundfläche rund 1,18 kg. Dazu habe ich mir vier Abspannschüre mit Hilleberg-Abspannern zurecht gemacht und mit den alten Aluheringen meines Vaude Zeltes in ein Beutelchen gepackt. Zusammen mit solch einer leichten Alu-Zeltunterlage von Tatonka sollte das Tarp wohl hoffentlich gute Dienste leisten. Ich entschied mich für einen Aufbau mit einer niederen Stütze am Fußende und einem ausgezogenen Trekkingstock vorne. Mit nur zwei Abspannschnüren und seitlich je drei Heringen an den Tarpschlaufen stand dieses dann recht schnell und problemlos. Platz war darunter massig. Mit Gepäck sind da durchaus zwei Leute unterzubringen. Eine gute Gelegenheit, um das Stativ auszupacken und etwas zu fotografieren. Ich baute meinen ebenfalls noch relativ neuen 27er Trangia UL-HA mit dem Kessel auf und kochte mir mit dem Spiritusbrenner gemütlich einen Tee für eine Vesper. Unter dem grünen Tarp versteckt hoffte ich darauf noch Rehe fotografieren zu können. Mehrfach waren welche auf der Fahr vor mir geflüchtet und hier hatte man einen recht guten Platz, um eventuell welche zu beobachten. Den Gefallen taten sie mir aber nicht in der dafür eh viel zu kurzen Zeit. Irgendwann musste ich mich dann aber sputen, um nicht in Dunkeln ohne Licht heimfahren zu müssen. Schnell verschwand das ganze Lager wieder in meinem Rucksack und ich bestieg mein Bike. Sehr zum Leidwesen meines Gesäßes und meiner Beine. War wohl doch zu lange, die Pause seit meinem letzten Bikeausflug. Entsprechend froh war ich, als ich an der Haustür ankam.

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