Montag, 5. Februar 2007

Das Training und die Realität

Gestern Mittag war ein schöner Zeitpunkt, um ein paar Dinge zu testen und mich gleichzeitig mal wieder etwas zu trainieren. Also suchte ich mir einige meiner Klamotten zusammen, u.a. ein paar einfache und günstige Funktionshosen, packte mein neues Platypus Trinksystem in meinen kleinen Rucksack, sowie mein selbstaufblasendes Sitzkissen und Regenponcho, schnallte die Trekkingstöcke daran, nahm meine regionale Karte des Regionalpark RheinMain und zog los. Leider liegt unser Ort selbst außerhalb der Karte, aber macht nichts.

Ich bin ja nun schon des öfteren einzelne Routen des Regionalparks und dessen Umgebung gelaufen, aber nun wollte ich mal eine größere Strecke testen und dabei schon mal wenigstens einen kleinen Rucksack tragen. Obwohl den größten Teil des Gewichts die zwei Kilo Wasser in meinem Wassersack ausmachten, aber gut. Ich begab mich also auf den ersten Abschnitt entlang des Wickerbachs von Massenheim Richtung Flörsheimer Warte. Wie immer, wenn ich alleine laufe, war ich auch hier gleich in einem guten Marschtempo. Wenn ich nicht darauf achte, dann gehe ich automatisch relativ flott, aber soll ja gut für die Kondition sein...
Zum Laufen war das Wetter echt wunderbar: bedeckter Himmel und nicht gerade kalt. Recht schnell merkte ich aber, dass die Hosenwahl nicht so doll war. Die hat nämlich statt Gürtelschlaufen nur einen Zug mit einem einfachen Tanka als Fixierung, der immer nachgab. Dadurch war die Hose ständig etwas am Rutschen und ich immer wieder mal am Klamotten Richten. Also Haken dran und ausgemustert.

Zur Flörsheimer Warte wechselte ich dann vom normalen Weg auf einen Trampelpfad, der den Hügel hinauf führte. Hier kamen dann auch mal die Trekkingstöcke zum Einsatz. Als der Weg zusehends steiler wurde, war das auch sehr angenehm, aber zugegebenermaßen auch etwas anstrengender als nur die Beine zu bewegen. Hierbei kamen mir dann gleich wieder die unzähligen "Nordic Walker" ins Gedächtnis, die ich stets beobachte, wenn sie lustlos ihre Stöcke vor und zurück "schwingen" und sich dabei möglichst wenig bewegen. Eine solche begegnete mir dann etwas später auch, als ich auf dem Bad Weilbacher Panoramaweg in Richtung Schwefelquelle lief. Die Spaziergänger hinter ihr diskutierten auch bald angeregt, wie das nun eigentlich wirklich auszusehen hätte. Da musste ich dann doch mal schwer grinsen.
Am Schwefelbrunnen machte ich einen kleinen Halt und befüllte mein Trinksystem mit dem schwefelig riechenden Wasser. Die Leute pilgern hier mit massenhaft Behältnissen an und füllen sich aus dem Brunnen ihre Trinkwasservorräte ab. Gesund ist es ja. Und der Geruch verschwindet nach einer Weile sogar in der Flasche.

Vom Schwefelbrunnen aus lief ich dann weiter bis zur Autobahn und schlug mich nach einem Abstecher auf die Aussichtsbastion in die Felder. Hier nahm ich dann wieder die Stöcke vom Rucksack und versuchte mich mal ein wenig im Nordic Walking Stil auf unebenen und zerfurchten Feldwegen. Anfangs benutzte ich die Stöcke aber mit viel zu viel Kraft, die mir dann relativ schnell zu versiegen drohte. Als ich dann aber die Kraft herausnahm, war das ok. Ein ungewohnter Bewegungsablauf war es dennoch und ich befürchtete schon einen Muskelkater, aber den hatte ich heute lediglich in den Beinen. Nach drei Stunden strammer Wegzeit taten mir dann aber die Füsse weh und ich war erst mal froh, als ich wieder zuhause ankam.

Heute Abend habe ich mir dann von der MDR-Sendung Rucksack
die DVD zum West Highland Way angeschaut. In insgesamt drei Sendungen bewanderten die Moderatoren den gesamten Weg und vermittelten dabei einen Eindruck dessen, auf was ich mich da im Spätjahr einlassen möchte. Mir war recht schnell bewusst, dass ich noch viel mehr laufen muss und mir dazu am besten Strecken mit vielen Steigungen aussuchen sollte. Demnächst werde ich also mal mehr in den Taunus hinein gehen...

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